ALINA, ca. 01.04.2007, geb. in Rumänien

Hunderennen am BrunoPet-Tag 2009
Hunderennen am BrunoPet-Tag 2009

Mein Hundeverein hatte eine gute Verbindung zu einer Organisation, die sich um rumänische Hunde kümmert. Es wurden auch immer mal wieder Pflegestellen gesucht. Da ich momentan keinen Ferienhund hatte, habe ich mich als Pflegestelle beworben. Es kam jemand ins Haus um "die Lage" zu begutachten und stellte anhand eines Fragebogens viele Fragen. Scheinbar war alles gut und ich durfte mir aus dem Internet "meinen" Pflegehund aussuchen.  Es sollte ein Mädchen sein und nicht so groß.  Alina hatte das gleiche nette Gesicht wie Baffy.  40 cm, passt. Und so wollte ich sie dann  zu mir nehmen.

Am Karfreitag  2009 kam Alina mit einem großen Sprinter voller Hundeboxen und ca. 60 "Insassen" in Sprendlingen an. Viele Menschen warteten schon auf ihre Schützlinge und so wurde ausgeladen was hier bleiben sollte. Die anderen Hunde wurden in ganz Deuschland in Tierheimen oder andere Pflegestellen untergebracht.  Die meisten Hunde waren ängstlich und verunsichert. Bis wir alle Leinen oder Geschirre dran hatten, hat schon eine Weile gedauert.  Alina in die Hundebox gepackt und noch schnell die Übernahmepapiere unterschrieben. Bis dahin hatte sie mal schnell in die Box gesch.....  Bei dem Versuch dieses zu entfernen, ist sie in Panik raus und es dauerte auch wieder eine kleine  Weile bis sie eingefangen und verladen war.

Kein Mucks war zu hören während der Fahrt.  Zu Hause angekommen, mußte ich sie unter den Vorderbeinen, weit von mir haltend, ins Haus tragen. Sie biß wie wild vor Angst um sich. Dort bekam sie sogleich eine kurze Katzenlederleine an, damit ich wenigstens bis auf diese Entfernung an sie ran kam.  Unter dem Tisch gekauert, bellend und schimpfend verbrachte sie die ersten Stunden.   Bin mit Rex und Baffy erstmal Gassi. So kam sie etwas zur Ruhe und konnte sich die neue Umgebung anschauen. 

Die ersten Tage und Wochen waren reine Annäherungsversuche meinerseits.  Ganz vorsichtig, auf dem Boden kriechend die Leine gegen die Flexi getauscht. Dann irgend wie nach draußen gelockt.  Gassi gehen? Jedes Geräusch war unheimlich. Jedes Blatt das sich bewegte eine große Gefahr.  Essen?  Vorsichtig dem Napf genähert und sofort mit einem Maul voll Futter verschwunden. Könnte ja jemand kommen und es ihr wegnehmen, oder sie sogar mit Gegenständen beschmeißen.   Gerne haben wir ein Spielie geschmissen und die Hunde haben es mir gebracht.  Als Alina kam ging das nicht mehr.  Sobald ich nur den Arm erhob, war sie in Panik bis ans Ende der Flexi und am liebsten noch viel weiter.

Andere Hunde? Sofort weg. Mit den Großen mußte sie sich ja abfinden. Die waren im Haus.  Aber draußen? Nee, nee, nix wie weg.  So sind wir halt immer zu unterschiedlichen Zeiten gegangen wie die Nachbarn. Meistens ließ ich ihr in der Wohnung ihre Ruhe. Es gibt verschieden Liegeplätze. Unterm Tisch ist es aber am sichersten, hat sie entschieden.

Wenn wir auf Agility Turnieren waren, oder beim Training, nahm ich sie immer mit. Die erste Zeit mußte sie mit auf den Platz, danach durfte sie wieder in die Autobox. Dort fühlte sie sich sicher. Versucht mal mein Auto zu klauen. Da wird man aber zerfleischt!!! 

Termin beim Tierarzt. Die Zähne sind total marode.  Nachfrage bei der Orga- wir übernehmen. OK, Vollnarkose, Hund in die Box zum aufwachen.  Ich noch nicht da. Tierärztin meint, och, kann ja mal noch schnell den Chip prüfen.  Sie geht nie wieder an Alina´s Box!!! Alina hat ihr fast den Arm abgebissen!!! Trotz noch fast Narkose.

Erinnert euch:  die Maus ist 40 cm hoch und wog zu dem Zeitpunkt 10 Kg!!   Bei späteren Besuchen war aber alles vergeben und vergessen.   Bei der 2. OP, 2 Jahre später,  blieb ich dann dabei.

Wir haben zusammen viel geübt, Unterordnung, Agility, Stadt, generell Leine. Eine Nachbarin bat ich, so nach ca. 6 Monaten, das sie ihr doch bitte ein Leckerli geben möge, wenn wir uns treffen. So hat sie, nach einiger Zeit,  vor der Frau keine Angst mehr. Sie lief ihr sogar bald freudig entgegen. Nur der Mann war und blieb ihr unheimlich.  

Zum Glück für mich, stellte sich schnell heraus, das sie für Essen alles macht. Es ist nicht leicht, den Napf auf den Boden zu stellen mit einem Flummi davor. Oft lagen die Brocken schon  unten bevor der Napf den Teppich berührte.  Die Hälfte des Futters gab es immer mit Übungen aus der Hand. Und auch zum üben, etwas im Napf, wie die Anderen auch.

 

Hotel Wolf, Januar 2012
Hotel Wolf, Januar 2012
Schnee ist toll
Schnee ist toll

Wir haben viel Agiltiy geübt. Sie macht es ganz klasse. Was ihr nicht gefällt sind die lauten Geräusche, Bellen, Musik, was auf einem Turnier nun mal so ist.  Diese Unruhe. Hund am Start, Sitz, Leine ab, ich in Position, Lini weg.  Wenn ich Glück hatte, ging es mal über 1-3 Hürden.  Im Training kein Problem.  So sollte H.K. mal (wieder) schauen was zu machen ist. 

 

 

Januar 2013

Alina ist zu einer lieben, älteren Dame gezogen. Ihr Hund ist gestorben und so ganz ohne ist auch blöd, meinte sie. Sie war schon im Tierheim zum Gassi gehen. Aber so ein Hund "von privat" hat ja auch Vorteile. Da weiß man die Macken und Vorlieben und kann bei Bedarf mal um Rat fragen.

Das tat ich auch gerne. Alina kam erst mal für ein paar Stunden zu ihr, dann übers Wochenende, später dann auch unter der Woche. Jeden Mittwoch Nachmittag war ich dann zum Kaffee da und am Freitag fuhren wir zusammen nach Gründau auf den Platz.

Zwischen uns Frauen entstand eine schöne Freundschaft und Alina akzeptierte, notgedrungen, auch Lilly und Charly.  

Sie freut sich wenn ich komme, geht aber auch, nach den Hundeplatz Tagen, gerne mit Elli wieder in ihr ruhiges Heim.

Juli 2016

Elli ist gestorben und Alina nun wieder bei mir. Eigentlich schon immer mal seid Januar. Da ging es Elli immer schlechter und sie mußte oft ins Krankenhaus. Sie fehlt mir so.

Alina hat von 15,9 Kg auf 12 Kg abgenommen.  Wir laufen immer größere Strecken, und sie trödelt hinterher. Ab und an legt sie einen Springt ein-- um ihr Leckerli zu holen. Oder ich binde sie mit Charly zusammen, so kann er nicht weglaufen und Alina muß sich sputen.   Wenn wir zum Hundeplatz fahren liegt sie meistens im Auto oder läuft so rum. Sport ist nichts für Alina.  Werde es mal mit RO versuchen. Das geht ja mit Leine! Und sie kann ja schon gleich bei den Senioren einsteigen.

15.07.16

Elli´s Urne wurde heute auf dem Friedhof in Altenhaßlau beigesetzt.

 

Dezember 2016

Alina hat sich hier wieder schnell eingelebt und sie ist auch aufgeschlossener geworden. Die Ängstlichkeit ist fast weg. Sie mag andere Hunde. OK, nicht 20 auf einmal!  Aber auf Turnieren, beim Training oder auf dem Pudelgelände fühlt sie sich wie zu Hause. Wenns mal zu laut wird, oder es zu lange dauert, darf sie in die Box. Essen ist immer noch das Größte. Bekomme aber auch die 12 Kg nicht runter.  Das Fell passt wieder und ist schön weich geworden. Denke das sie nun bald wieder zu einer neuen Familie könnte.

 

Juni 2018

Die Augen sind trübe und die Zähne marode. Spaziergänge sind zäh, da sie gar nicht laufen mag. Nur im Haus bleiben, mal kurz raus Pippi machen und wieder rein. Einmal am Tag geh ich eine Stunde eine Runde durch die Wiesen. Ein Stückchen des Weges ist Schotter. Da läuft sie sehr langsam. Vermutlich schmerzen die Pfötchen. Autofahren, ab in die Box- immer noch das Tollste. Sie kommt mit nach Lieblos, aber soooo prickelnd ist es dort nicht. Nur, wenn  Leckerlie verteilt werden! Wenn mal Besuch kommt, will sie gleich ins Auto. Trubel ist nicht ihr Ding. Leider will sie, aufgrund ihres Alters , niemand mehr haben.

Also bleibt sie, als Gesellschaftshund für Baffy, einfach da.

Sie hat schön an Gewicht verloren und ist mit 10 Kg wieder ein "normaler" Hund.

 

Oktober 2018

 

Alina ist schon wieder umgezogen. Sie lebt nun in Udenhain bei 2 anderen kleinen Hundemädchen. Ich hoffe, das das der letzte Umzug war und sie dort einen zufriedenes Lebensabend erleben darf.